Schillers Gartenhaus
Das Gartenhaus ist ein Sinnbild der Friedrich-Schiller-Universität, begegnen sich doch hier zwei ihrer Traditionen: zum einen die philosophische und künstlerische um 1800, die Jena zu einer der bedeutendsten Universitäten in Europa werden lässt, und zum anderen die naturwissenschaftlich-technologische, die in der Kooperation von Ernst Abbe, Otto Schott und Carl Zeiss zur Etablierung der optischen Industrie in Jena führte. Im Jahre 1811 – sechs Jahre nach Schillers Tod – wurde das Anwesen durch den Weimarer Staat erworben, um hier auf Wunsch des Herzogs Carl August die erste Jenaer Sternwarte zu erbauen. Als Direktor dieser Einrichtung wohnte noch Ernst Abbe von 1878 bis 1886 im Gartenhaus. Hier fand 1881 auch das erste Treffen zwischen Abbe und dem Glaschemiker Otto Schott statt, das die künftige Zusammenarbeit bei der Fertigung optischer Geräte begründete. Nach umfänglichen Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1987–89 ist das Gartenhaus als museale Stätte der Friedrich-Schiller-Universität für Besucherinnen und Besucher zugänglich.
Rückansicht von Schillers Gartenhaus
Foto © Catalina Giraldo Vélez
Schillers Gartenhaus bietet ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm an, das sich in verschiedenen Reihen präsentiert. Neben etablierten Formaten (wie „Die Gunst des Augenblicks. Lyrik und Prosa der Gegenwart", „Fragen der Gegenwart ‒ ein Dialog", „Theorie und Praxis der Übersetzung", „Tag des offenen Gartens", „Senioren-Akademie") und künstlerischen Ausstellungen bzw. Künstlergesprächen finden regelmäßig Vorträge, Buchvorstellungen, Lektüren und Diskussionen besonders zur Kultur um 1800 sowie zu Themen der Universitäts- und Stadtgeschichte statt.