2. Romantik-Kolloquium
Das Politische der Romantik

13. Juni 2024
Friedrich-Schiller-Universität Jena

In der Gegenwart lassen sich politisierende Bezugnahmen auf die Romantik beobachten – nicht zuletzt in der Neuen Rechten. Auch ästhetische Selbsteinschätzungen als ‚Romantiker‘ können eine politische Bedeutung tragen. 

Die Rezeptionsgeschichte ist gekennzeichnet durch widerstreitende Einschätzungen der politischen Dimension der historischen Romantik: der Vorwurf der Phantasiepolitik, des Irrationalismus und Protofaschismus stehen neben der Persistenz romantischer Gemeinschaftsideen, einem betonten Antikapitalismus oder liberalen Bezugnahmen auf das romantische Individualitätsverständnis. Der Workshop fragt, aus welchen signifikanten Perspektiven auf das politische Angebot der Romantik geblickt wird – und in der Folge: Welche Plausibilität bieten diese Sichtweisen im Hinblick auf die historische Romantik? Und, ganz entscheidend: Welchen Erkenntniswert haben sie in der Gegenwart? Gibt es über die tradierten und konträren Positionen hinaus neue Perspektivierungen zu erproben? Der Workshop bietet Gelegenheit, zu sondieren, inwiefern es heute von Interesse ist, das Politische der Romantik in den Blick zu nehmen.