„Strahlung des Jahres 2026“. Die Entdeckung und Anwendung der UV-Strahlung

Wissenschaftshistorisches Symposium, 21.– 22. Februar 2026 

Am 22. Februar 1801 entdeckte der romantische Experimentalphysiker Johann Wilhelm Ritter (1776-1810) in Jena die UV-Strahlung. Die ultraviolette Strahlung ist ein Teil des elektromagnetischen Spektrums und befindet sich im Wellenlängenbereich zwischen der Röntgenstrahlung und der sichtbaren optischen Strahlung (Licht). Ritter spaltete die Sonnenstrahlung mit einem Prisma auf und beleuchtete damit Silberchlorid, das sich unter dem Einfluss von Licht schwarz färbt. Das Silberchlorid verfärbte sich jenseits des violetten Spektralbereichs des Lichts besonders stark. Es musste also in diesem Bereich eine Strahlung geben, die nicht sichtbar ist. Die Entdeckung der ultravioletten Strahlung war nicht allein Ritters Werk: Dieser rekurrierte u.a. auf Goethes Optik und orientierte sich an Überzeugungen von dessen wissenschaftlicher Methode.

Am Samstag, dem 21. Februar 2026, also am Vorabend der Entdeckung vor 225 Jahren, veranstaltet das Jenaer Zentrum für Romantikforschung gemeinsam mit dem Deutschen Optischen Museum, dem Fachverband für Strahlenschutz und dem Romantikerhaus Jena ein wissenschaftsgeschichtliches Symposion. Thematisiert werden in den Vorträgen nicht nur Heuristiken romantischer Experimentalphysik. Vermittelt wird auch das gegenwärtige Wissen über Gefahren und Nutzen der Strahlung, die im Rahmen der Tagung vom Fachverband für Strahlenschutz als „Strahlung des Jahres 2026“ ausgezeichnet wird.

In den Blick rücken zugleich Folgeentdeckungen, die in Jena möglich geworden sind: die Entdeckung der UV-Mikroskopie (1904) und die Entdeckung der extremen ultravioletten Lithografie (EUV-Lithografie), die im Jahr 2020 mit dem Deutschen Zukunftspreis bedacht worden ist. Ein kultur-, wissenschafts- und technologiegeschichtlicher Stadtspaziergang beschließt am Sonntag, den 22. Februar 2026, die interdisziplinäre Zusammenkunft.